Knapp 6.000 Kilometer liegen zwischen Markus Lotz und seinem Kölner Coach Marius Trompetter: Markus lebt nämlich in New York City. Er arbeitet dort als Rechtsanwalt, nachdem er zunächst in Düsseldorf studiert und promoviert und dann an der kalifornischen UC Berkeley School of Law seinen Master of Law gemacht hat.
Coach in Köln, Training in New York City
Mit seiner Frau und seiner Tochter wohnt Markus Lotz in der Nähe des Central Park. Optimal für einen passionierten Läufer wie ihn – und einen schnellen: 2:50:59 Stunden hat der 46-Jährige als Marathon-Bestzeit stehen. Dabei hat er mit dem Laufen erst nach seinem Umzug in den Big Apple, Anfang der 2000er-Jahre, angefangen, weil „dies so ziemlich die einzige Sportart war, die mit meinem Beruf und der damit einhergehenden zeitlichen Belastung vereinbar ist“.
Seinen ersten Marathon lief Markus Lotz 2009 in New York – zunächst war das als ein „once in a lifetime“-Projekt gedacht. Tatsächlich ist zunächst zwar nicht Schluss mit dem Laufen per se, wohl aber mit Marathons und anderen Wettkämpfen. Es sollte 2017 werden, bis der Rechtsanwalt wieder an der Startlinie eines Laufwettkampfs stand. Danach hat er diesmal nicht aufgehört. Mittlerweile stehen jede Menge lokaler Rennen und acht weitere Marathons im sportlichen Lebenslauf von Markus Lotz, denn: „Ich mag es, auf ein Ziel hinzuarbeiten, die Stimmung beim Rennen und die Möglichkeit, mich mit Läufern aus aller Welt messen zu können“, sagt er.
Um bei Wettkämpfen möglichst schnell unterwegs sein zu können, läuft der Familienvater sechsmal die Woche und macht zusätzlich wöchentlich eine bis zwei Crosstraining-Einheiten. Seit 2020 ist er außerdem Mitglied des Central Park Track Club, dem „sehr viele ambitionierte Läufer und Olympia Teilnehmer zugehörig sind“, erzählt Markus Lotz, dessen bevorzugtes Trainingsrevier ohnehin der flächige Stadtpark im Zentrum Manhattans ist, oft schon sehr früh, bevor die Familie aufsteht und die beruflichen Verpflichtungen rufen. „Ich mache fast alle meine Läufe im Central Park, da es dort viele unterschiedliche Untergründe wie Asphalt oder Trails gibt sowie verschiedenes Terrain, wo ich flach oder auch mal hügelig laufen kann“, schwärmt der Sub-3-Stunden-Läufer.
Seine Bestzeit ist Markus Lotz dagegen nicht in seiner Wahlheimatstadt gelaufen, sondern in Chicago. Der dortige Marathon ist bisher sein Lieblingsrennen, weil „Chicago eine flaches Streckenprofil und eine gute Logistik ohne lange Busfahrt zum Start besitzt“, erzählt er. Für die kommende Saison stehen nun die Marathons in Berlin und London auf dem Programm, für die er mit Unterstützung des HYCYS-Instituts in Köln auf eine neue Bestzeit trainiert. „Mir gefällt der wissenschaftliche Aufbau des Trainings, der auf der personalisierten Leistungsdiagnostik beruht und der auch Ernährung und Pacing während des Rennens einbezieht“, begründet Markus Lotz die Wahl eines Coaches in seiner alten Heimat.
Ende 2023 war er erstmals in Köln zur Leistungsdiagnostik, nun freut sich der Exil-Rheinländer auf die Vorbereitung auf seine beiden Saisonhighlights und „das Gefühl, etwas für meine Gesundheit zu tun. Das werte ich schon als Erfolg. Wenn ich jetzt noch mein Zeitziel erreiche, dann wäre das das i-Tüpfelchen“, verrät Markus Lotz. Und falls es 2024 nicht klappt, gäbe es ja 2025 noch die Möglichkeit, es beim Marathon in Tokio zu versuchen.
Nach New York, Chicago, Boston, Berlin und London ist das nämlich das letzte Rennen der World Marathon Majors, das ihm dann noch fehlt.