Wenn man „Zeno Winter“ in die Google-Suchmaschine eingibt, erfährt man unter anderem auf radnet.de, dass er seit 2016 jedes Jahr mindestens einen Rennsieg sowie jeweils mindestens elf Platzierungen eingefahren hat, meistens mehr. Strava verrät, dass er im laufenden Monat (es ist der 18.01.2024) schon 1050 Kilometer gefahren ist und mehr als 33 Stunden in Bewegung war. Nicht schlecht für einen 16-Jährigen.
Aber Zeno Winter ist auch nicht irgendein 16-Jähriger.
Er ist Radsportler, ein ziemlich guter: Unter anderem ist er zweifacher Deutscher Meister 2023 (Madison, 4er-Team Straße), seit 2024 fährt er in einem Development Team und wenn er nicht auf dem Rad sitzt, sitzt er in einem der Klassenräume der Lausitzer Sporthochschule.
Radsport als Hauptfach
Dort sind seine Tage straff getaktet: „Ich stehe immer gegen 6:40 Uhr auf und gehe dann um 7:00 Uhr frühstücken. Eine halbe Stunde später geht die Schule los“, erzählt er. „Da ich Dienstag, Mittwoch und Donnerstag immer Training habe, sind Montag und Freitag lange Schultage. Sie gehen bis 16:05 Uhr. An den anderen Tagen habe ich nur bis 12:45 Uhr Unterricht, damit ich genug Zeit zum Trainieren habe.“
Die Trainingsgestaltung hat Zeno, der über seinen Vater zum Radfahren gekommen ist, nun in die Hände von HYCYS gelegt. Mit seinem Coach Patrick Marseille hat er zuerst einmal einen „Termin zum Quatschen gemacht“, war aber dann „gleich überzeugt“. Besonders gefällt ihm, dass sich das Training inhaltlich verändert hat – „Mit der Zeit kamen mehr Intensitäten wie Sprints oder längere Intervalle. Vorher hatte ich fast nie Intensitäten im Training“.
Aber auch, dass Patrick sein Training je nach Erschöpfungsgrad anpasst und Zeno ihn immer ansprechen kann, wenn er Fragen hat, stimmt den jungen Radsportler optimistisch für die kommende Saison – und motiviert ihn sogar zum Fahren im Winter. Etwas, das er mit „am wenigsten mag, weil das Wetter einfach meistens schlecht ist“. Auch seine Ziele für 2024, beziehungsweise deren Erreichen, tragen natürlich einen Teil zur Trainingsmotivation bei:
„Ein großes Ziel dieses Jahr ist, für die WM nominiert zu werden. Zusätzlich möchte ich gute Platzierungen bei internationalen Rennen wie bei der Tour du Valromey erzielen – oder beim Course de la Paix“, verrät er.
Bei Letzterem hat er 2023 zwei Etappen sowie die Gesamtwertung gewonnen – sein bisher bestes Rennen, wie Zeno sagt. Es habe ihm, so erinnert er sich, „einfach perfekt gepasst, vom Terrain her und auch von der Form. Zusätzlich mag ich auch die aggressive Fahrweise von den Fahrern aus den anderen Nationen, was man in Deutschland meistens nicht hat“.
Das Podium im Visier
Rennen gewinnen, gute Platzierungen einfahren – das ist es, was Zeno Winter am besten am Radsport gefällt. Verbissen ist er aber trotzdem nicht: „Mir macht es großen Spaß, mit Freunden zu trainieren, die die gleichen Ziele haben wie ich“, sagt er.
Die werden sich aber verdammt anstrengen müssen, um auf der Jagd nach diesen Zielen an Zeno vorbeizukommen.