Mentalcoaching im Ausdauersport

Mentalcoaching: Sportliche Leistung ergibt sich zu 50 Prozent aus der körperlichen Ebene und dem Training. Und zu 50 Prozent aus der psychologischen Ebene.

Definiert man die entscheidenden Faktoren von Ausdauersportarten wie dem Radsport, Triathlon oder Laufen, dürften vielen noch immer zuerst die quantitativen einfallen: eine getretene Leistung über einen bestimmten Zeitraum, eine gesteigerte VO2max nach einem Trainingsblock oder die zugeführte Menge an Kohlenhydraten pro Stunde in Training und Rennen.

Dabei gibt es Faktoren, die mindestens genauso wichtig sind, aber oft in zweiter Reiher geparkt werden: die mentalen.

Dabei wusste schon der mehrfache Welt- und Europameister im Schwimmen, Paul Biedermann: „Sportliche Leistung ergibt sich zu 50 Prozent aus der körperlichen Ebene und dem Training. Und zu 50 Prozent aus der psychologischen Ebene.”

Genau wie VO2max, Fettstoffwechsel und Kohlenhydrat-Aufnahme ist eben jene mentale Komponente absolut trainierbar – und sollte auch trainiert werden. Das bedeutet aber nicht, Gespräche über Traumata oder therapeutische Sitzungen auf einem Sofa liegend. Sportmentalcoaching zielt darauf ab, dem Athleten oder der Athletin zu helfen, das in der jeweiligen Situation bestmögliche individuelle Potenzial zu entfalten. Dies geschieht am Beckenrand, auf dem Trainingsplatz oder bei einem Kaffee, auf verschiedenen Ebenen und mit verschiedenen Zielsetzungen, zum Beispiel:

  • im Training den vollen Fokus zu haben
  • Wettkämpfe mit positiver Spannung, statt mit Angst anzugehen
  • Selbstvertrauen zu entwickeln
  • die eigenen Emotionen zu steuern und in „Vortrieb“ zu verwandeln

Die Erkenntnis, wie wichtig es ist, dass Sportlerinnen und Sportler nicht nur physisch, sondern auch psychisch fit und in guten Händen sind, erlangte HYCYS-Geschäftsführer Björn Geesmann in seiner Arbeit mit Profi-Triathletinnen und -athleten. Er hatte das Gefühl, dass ihm für bestimmte Situationen, gerade in der persönlichen Coach-Athleten-Beziehung, das entsprechende „Werkzeug“ fehlt. Werkzeug, das sich im Sportmentalcoaching findet. Dabei war selbiges für Björn zu Beginn seiner Karriere nicht unbedingt ein Steckenpferd:

Ich gebe zu: In meinem Studium haben mich Leistungsphysiologie, Biochemie und Trainingswissenschaft interessiert. Für die diversen Kurse in der Sportpsychologie hatte ich wenig über. Die Bedeutung des Mentalcoachings zu verstehen, war dabei auch abseits des Sports zu Teilen ein schmerzhafter Prozess.“ Aber die Botschaft ist mittlerweile angekommen.

Ein wichtiger Eckpfeiler beim Erlernen des Mentalcoachings war für ihn Stefan Westbrock. Er ist passionierter Diplom-Psychologe mit einer Spezialisierung für den Sport. Als ehemaliger hochklassiger Amateurfußballer trägt Stefan das Sportler-Gen seit Kindestagen in sich. Seit vielen Jahren arbeitet er in seiner Rolle als Mentalcoach mit zahlreichen Amateur- und Profisportlern aus dem Fußball, Triathlon, Radsport und Tennis zusammen.

Einen Anteil an der erfolgreichen Arbeit von Stefan hat dabei der Persönlichkeitstest ViQ Sport. Ähnlich wie nach einer physiologischen Leistungsdiagnostik zeigt dieser den Teilnehmenden Stärken und Potenziale in der eigenen Persönlichkeit auf, die helfen können, Lösungen für verschiedene sportliche und alltägliche Fragestellungen zu finden.

Wie anschaulich und treffend dieser Test unterschiedliche Persönlichkeitstypen herausarbeitet und darstellt, hat Björn überzeugt: „Ich habe besser verstanden, wie differenziert Persönlichkeitstypen sein können und mit welch unterschiedlicher Ansprache, Gestik oder Körpersprache diese abgeholt werden können und müssen.“ War die Sportpsychologie – anders als Ergebnisse einer Spirometrie oder Blutabnahme – an der Universität für ihn noch nicht greifbar, ergeben sich mit dem Testverfahren nun nachvollziehbare „Typen“ mit all ihren Besonderheiten.

Die Zusammenarbeit von Stefan und Björn, bisher beschränkt auf die eigene Persönlichkeitsentwicklung und ein loses Miteinander für die Potenzialentfaltung von Sportlerinnen und Sportlern, wird nun auf ein solides Fundament gestellt.

Bei HYCYS dürfen wir Stefan ab sofort auch offiziell als Teil des Teams begrüßen und freuen uns sehr über die neuen Synergien, die dadurch entstehen. Stefan wird als Mentalcoach für die Sportlerinnen und Sportler von HYCYS da sein, ihnen den Weg zu mentaler Fitness zeigen und sie auf selbigem begleiten.

Die Möglichkeit, ein unverbindliches Kennenlerngespräch oder direkt ein Mentalcoaching zu buchen, gibt es hier:

Stefan Westbrock und Björn Geesmann Mentalcoaching

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