Als BikeFitter muss man zum einen sehr zahlenorientiert vorgehen, zum anderen aber auch empathisch, da jeder Athlet individuelle Bedürfnisse hat. Wie meisterst du diese Herausforderung?
Ich versuche hier immer einen guten Mittelweg zu finden. Über unsere Messtechnik bekomme ich viele objektive Daten, wie z. B. Satteldruck- oder Fußdruckbilder, Gelenkwinkel aus der Videoaufnahme oder Kraftkurven. Diese gilt es dann im individuellen Fall zu interpretieren und ggf. zu optimieren. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass jeder Athlet anders ist und es keine allgemeingültige Lösung für bestimmte Problemstellungen gibt. Deshalb ist für mich mindestens genauso wichtig, was ich vom Athleten für ein subjektives Feedback bekomme. Wenn ich zum Beispiel einen neuen Sattel teste und das Druckbild richtig gut aussieht, der Athlet sich aber überhaupt nicht wohl fühlt, dann würde ich den Sattel nicht mit gutem Gewissen auf dem Rad lassen können. Außerdem muss man beim Fitting immer beachten, welche körperlichen Vorrausetzungen (z. B. Beweglichkeit und Stabilität) ein Athlet mitbringt. Diese müssen im Fittingprozess berücksichtigt werden.