Von den Hamburger Bergen nach Mittelfranken
Vor fünf Jahren wusste Toni noch gar nicht, was Triathlon überhaupt ist – geschweige denn, was es bedeutet, Ausdauersport zu machen. Nun steht er am Wochenende in Roth am Start.
Seine Kindheit und Jugend verbrachte Toni, wie so viele Jungs, auf dem Bolzplatz. Später wechselte er zum Krafttraining ins Fitnessstudio. Ein Nachbar, der später auch ein guter Freund werden sollte, kam ihm regelmäßig mit dem Rennrad oder in Laufschuhen entgegen. Schnell kam man ins Gespräch und es war nur wenig Überzeugungsarbeit notwendig, bis bei Toni das erste Rennrad in der Wohnung stand – und Laufschuhe im Schuhregal. Als „totale Katastrophe“ beschreibt er die ersten gemeinsamen Ausfahrten und Läufe. Aber das motivierte Toni nur noch mehr, das Abenteuer Triathlon anzugehen. Schnell wurde ihm aber auch klar, dass er als Ausdauersporteinsteiger mit Mitte 40 vieles neu lernen muss und das nur mit einem strukturierten Plan klappen würde.
2020 wagte er mit dem Online-Trainingsplan von power&pace den Einstieg ins strukturierte Triathlontraining und ist seitdem nicht mehr von diesem Sport losgekommen. Seit Mitte 2021 wird er von HYCYS Coach Jean in Hamburg betreut. Zu Beginn des HYCYS Coachings setzten die beiden als langfristiges Ziel die Qualifikation für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii. Einen genauen Zeitplan dafür gab es aber erstmal nicht, der Aufbau sollte langsam, solide und vor allem verletzungsfrei erfolgen.
Toni trainiert im Schnitt 12 bis 14 Stunden pro Woche. Bei einem Arbeitspensum von 50 Wochenstunden sollte neben Sport und Arbeit auch noch Zeit für Familie und Freunde außerhalb des Sports bleiben. Wie gut, dass Freundin Miri auch in allen drei Disziplinen unterwegs ist und man auch mal gemeinsam seine Bahnen ziehen oder nebeneinander auf der Rolle schwitzen kann.
In der ersten Disziplin investierte Toni zu Beginn viel Zeit in Techniktraining und bezeichnet das Schwimmen mittlerweile sogar als Lieblingsdisziplin. Insgesamt sieht er sich aber eher als ausgeglichenen Athlet in allen drei Sportarten und konnte dies bisher bei Olympischen Distanzen und auch Mitteldistanz-Triathlonrennen unter Beweis stellen.
Für das Rennen am Sonntag in Roth, seiner ersten Langdistanz, hat Toni sich keine genaue Zielzeit gesetzt. Er will einfach ankommen. Seine Strategie dafür: den Wettkampf in kleine Portionen unterteilen. Die Radstecke ist für ihn keine 180, sondern zweimal 90 Kilometer lang und beim abschließenden Lauf muss er keinen Marathon bewältigen, sondern viermal zehn Kilometer. „Gut und fokussiert durch den Wettkampf kommen, keine Krämpfe, Erfahrung sammeln, auf mein Körpergefühl hören und bei mir bleiben. Und natürlich die Stimmung an der Strecke genießen“, lautet der Wunsch des Hamburgers.
Toni, wir drücken dir die Daumen für deine Langdistanzpremiere!