09:06:09 Std. standen letztes Jahr auf der Uhr von Nikolas Heinloth. Er hatte gerade seine erste Langdistanz in Roth gefinished und sich in seiner Altersklasse 20-24 direkt auf den dritten Platz geschoben.
Nikolas war praktisch mit Triathlon aufgewachsen, seine Eltern nahmen regelmäßig an den Wochenenden an Wettkämpfen in seiner Heimat Südbayern teil. Seit 2021 lebt und arbeitet Nikolas als Data Scientist in Manchester, meldete sich 2022 direkt auch für den dortigen Marathon an. Mit einer Zielzeit von 02:59:58 Stunden war für ihn schnell war klar, dass das nächste Ziel „Triathlon-Langdistanz“ heißen würde. Kurzerhand meldete er sich für das Rennen in Roth 2023 an.
Das Training: eher unstrukturiert und nach Lust und Laune. „Rückblickend hatte ich echt bei meinem ersten Start in Roth mehr Glück als Verstand beim Rennen“, lacht Nikolas bei unserem Interview. Die ersten zehn Kilometer des abschließenden Marathons absolvierte er in 38 Minuten – und damit viel zu schnell, was sich am Ende dann bemerkbar machte. Auch hatte er im Training davor kaum auf seine Wettkampfernährung geachtet. Das sollte anders werden. Denn Nikolas hatte Blut geleckt.
Im September 2023 stieg er ins HYCYS Coaching ein. Mit Coach Hosea gab es ab sofort nur noch inhaltlich sinnvolle Einheiten, die sich wie Puzzlestücke nach und nach zum erwünschten Leistungsbild an Tag X zusammenfügen. Nikolas‘ Training bekam Struktur. Da das Laufen seine Paradedisziplin ist, legten die beiden im Winter erst einmal den Schwerpunkt auf das Radfahren. Hier war Potenzial, um noch ein bisschen mehr Zeit gutzumachen, ohne Stabilität und Kraft für den Marathon zu opfern. Und auch die Wettkampfernährung wurde in Trainingseinheiten mit eingebaut und „geübt“. Nikolas‘ Lieblingseinheit sind längere Tempointervalle beim Laufen, 40/20er-Intervalle auf der Rolle mag er dagegen weniger.
Bei der Challenge Samorin Ende Mai erfolgte der abschließende Test für das Saisonhighlight am 07. Juli. „Natürlich malt man sich ein ideales Szenario für den Renntag aus, aber ich versuche das Ganze eher in kleinere Zwischenziele herunterzubrechen und diese dann Stück für Stück abzuarbeiten.“ Das ganz große Ziel wäre irgendwann mal die Quali für eine Ironman-Weltmeisterschaft. Dabei ist es Nikolas egal, ob diese auf einer kleinen Insel im Pazifik oder am Mittelmeer stattfindet.
Am Freitag macht sich Nikolas aber erst mal auf den Weg nach Roth – und hofft auf einen perfekten Renntag, der im Idealfall weniger als neun Stunden dauert.